Solange wir als AndiOliPhilipp Musik machen, war es für uns immer das Größte, zusammen auf der Bühne zu stehen. Wir haben Konzerte in kleinen Kneipen gespielt, durften in zahlreichen Clubs von München bis Kiel rocken, haben Festivalbühnen geentert – die großen und die kleinen – und erhielten die unfassbare Möglichkeit in unserer Hauptstadt vor über 1 000 000 Menschen zu spielen. Ganz egal, ob vor der Bühne zehn, hundert oder Tausende von Leuten standen – Wir haben bei jedem einzelnen Konzert das letzte aus uns heraus geholt. Wer uns kennt, der weiß, dass wir stets unser ganzes Herzblut und jede freie Minute in die Band gesteckt haben. Und dass es für uns kein schöneres Gefühl gegeben hat (und auch nach wie vor gibt), als wenn Menschen vor der Bühne stehen und jeden unserer Texte mitsingen können. Von Berlin bis Neckarsulm. Von Hamburg bis Köln. Das ist großartig und hat uns schon so manches Mal sprachlos gemacht.
Doch was passiert, wenn das Konzerte spielen und die damit verbundenen positiven Emotionen von einem stärkeren Gefühl voller Ungewissheit vor der Zukunft der eigenen Band in den Hintergrund verdrängt werden? Wenn alles das, was man als Band noch neben dem „auf der Bühne stehen“ erleben, erfüllen und erledigen muss, einem so sehr auf den Magen schlägt, dass man sich langsam aber sicher in einem (Teufels)-Kreis wiederfindet? Dass man sich als Band eingestehen muss, den eigenen Ansprüchen nicht mehr gerecht werden zu können?
In diesem Fall kommt man an einen Punkt, an dem man eine Entscheidung treffen muss. An diesem Punkt sind wir als die Band AndiOliPhilipp angelangt. Wir haben jahrelang jeden Cent in die Band gesteckt, um in Studios unsere Songs aufnehmen zu können, um Alben pressen zu lassen, um Pressepromotion für unsere Releases zu finanzieren, um Musikvideos zu drehen, um möglichst günstiges Merchandise anzubieten und auf Tour gehen zu können. Diese Liste könnten wir jetzt noch beliebig fortführen. Leider, und das müssen wir hier und jetzt festhalten, haben wir in den letzten Jahren schlichtweg nicht ausreichend von unserer Musik unter die Leute gebracht, um die anfallenden Kosten decken zu können.
Um Platten aufnehmen zu können, muss man Konzerte spielen, um die Aufnahmen anschließend finanzieren zu können. Um ausreichend Konzerte spielen zu können, muss man neues Material am Start haben. Beides ist für uns momentan aus den genannten Gründen nur sehr schwer zu meistern, so dass wir uns im besagten Kreis drehen. Wer uns kennt, der weiß, dass wir immer mehr als 100 Prozent Leidenschaft und Engagement in die Band haben fließen lassen. Dies ist zum jetzigen Zeitpunkt leider nicht mehr möglich. Es wäre einfach, fünf-zehn Konzerte im Jahr zu spielen und die ganze Sache auf halber Flamme fortzuführen. Aber halbe Sachen wird es von uns nicht geben. Deshalb haben wir uns nach monatelangem Hin und Her dazu entschlossen, unsere Band AndiOliPhilipp zum Ende des Jahres 2013 aufzulösen. Wie es mit uns in ein paar Jahren aussieht, kann jetzt keiner sagen und natürlich werden wir über kurz oder lang weiter Musik machen. Wie das genau aussieht, steht momentan nicht fest. Fakt ist aber, dass wir mit AndiOliPhilipp am 14.12.2013 in Bad Wimpfen unser vorerst letztes Konzert spielen werden.
Diese Nachricht mag für den einen oder anderen von euch wahrscheinlich sehr plötzlich und überraschend kommen. Seid euch aber bitte sicher, dass diese Entscheidung lange und wohl überlegt ist und uns selbstverständlich alles andere als leicht fällt. Wichtig war und ist uns vor allem, dass ihr unser Handeln wenigstens im Ansatz verstehen könnt! Denn ein offener, fairer und vor allem freundschaftlicher Umgang mit euch da draußen stand und steht für uns immer an erster Stelle! Das „CIAO-Sagen“ von AOP geht im November und Dezember in die heiße Phase. Wir werden noch das ein oder andere Konzert (live und laut sowie AOP-Unplugged) in einigen ausgewählten Locations spielen, bevor dann am 14.12.2013 bei „AOP sagen CIAO“ der vorerst letzte Akkord erklingt.
Uns bleibt noch allen Menschen DANKE zu sagen (auf, vor und hinter Bühne), denen wir in den vergangen Jahren begegnen und mit denen wir unglaublich viele tolle Tage und Nächte verbringen durften!
Ihr seid die Geilsten!
Oli, Philipp und Sascha im August 2013